Wandern macht Spaß! – wenn die Kleidung stimmt. In der prallen Sonne schwitzen oder in einem Hagelsturm zittern, beides unangenehme Erfahrungen. Das Bergwetter schlägt gerne schnell um, und die Garderobe muss ebenso schnell angepasst werden.
Das Schichten-Modell (Zwiebelprinzip) ist die Lösung. Die simple Idee dahinter: Mehr Schichten –> Mehr Kombinationen –> Mehr Flexibilität.
Praktisches Beispiel: Im Winter habe ich mit Merinoshirt, Fleecejacke, Daunenweste und Hardshell-Jacke acht verschiedene Möglichkeiten, mich auf das Wetter einzustellen. Mit Shirt und dickem Wintermantel nur zwei (mit und ohne Mantel).
Ein wichtiger Erfolgsfaktor dieses Modells ist die Atmungsaktivität: Feuchtigkeit wird von innen nach außen transportiert, um nicht im eigenen Schweiß zu ertrinken.

Schichten     Kleidungsstücke

Was ziehe ich an?

Bei einer Halbtageswanderung im Sommer sollten zwei Schichten genügen. Im Tal ist es warm, weiter oben kann es windiger und kälter sein, je 100 Höhenmeter sinkt die Temperatur im Mittel um 0,6 Grad Celsius. Als Basis-Schicht wäre ein Kunstfaser- oder Merinoshirt und dünne Trekkingsocken vorteilhaft, als Außen-Schicht eine leichte Hardshell- oder Softshell-Jacke, eine Kunstfaserhose und leichte Wanderschuhe.

Das Bergwetter kann bei Tageswanderungen im Frühling, Sommer oder Herbst Überraschungen mit sich bringen, eine dritte Schicht sollte dabei sein. Die Basis ist wieder das Shirt aus Kunstfaser oder Merinowolle, sowie die dünnen Trekkingsocken. Als Isolations-Schicht ist ein Fleece denkbar, langärmlig und nach Geschmack mit Kapuze. Außen dienen eine wasserabweisende Softshell-Jacke und eine Kunstfaserhose, sowie leichte Wanderschuhe.

Ist man auf einer Mehrtageswanderung im Frühling, Sommer oder Herbst, wird es noch schwieriger, das Wetter einzuschätzen. Drei Schichten sind auch hier das Minimum. Mit einem Shirt aus Merinowolle als erste Schicht und einem leichten Fleece als zweite Schicht ist man gut beraten. Außen sollte ein Hardshell-Schicht gewählt werden, sowie hohe Wanderstiefel. Spätestens hier ist eine Kopfbedeckung anzuraten.

Bei Winterwanderungen sinken die Temperaturen, eine weitere Schicht wird benötigt. Zu der Basis-Merino-Schicht kommt noch eine lange Unterhose, ebenfalls Merino oder Kunstfaser. Trekkingsocken und die Mittel-Fleece-Schicht können etwas dicker sein. Eine weitere Isolations-Schicht aus Daune oder Kunstfaser ist sinnvoll – ob Weste oder Jacke ist Geschmackssache. Abgerundet wird das mit einer Hardshell-Schicht, Trekkingstiefel, warme Kopfbedeckung und Handschuhe.

Eine Expedition ins winterliche Unbekannte unter Extremen Konditionen:? Dann gibt es zusätzlich zu der Winterwanderungs-Liste noch Gamaschen: gegen den Schnee und unter den Bergstiefeln ein zweites paar Trekkingsocken.

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